Politik und Netzwerk, Praxis der Gruppenprophylaxe

Zahnärztliche Vorsorge: Kita-Kinder sollen besser aufgeklärt werden

Unabhängig von ihrem familiären Hintergrund soll Gruppenprophylaxe in Kindertagesstätten alle Kinder erreichen. Der parlamentarische Geschäftsführer der SPD, Wiard Siebels, sieht soziale Unterschiede bei der Zahnpflege. Sie solle deshalb nicht mehr den Eltern überlassen werden. Aktuell müssen sie einem Check-up schriftlich zustimmen. „Auffällig ist dabei, dass Kinder aus Familien, die keine Einwilligungserklärung vorlegen, häufig in der Gruppe mit einem erhöhten Risiko für Karies zu finden sind“, heißt es in dem gemeinsamen Antrag der Landtagsfraktionen. Für die Erzieherinnen und Erzieher bedeute die notwendige schriftliche Einwilligung zudem einen hohen bürokratischen Aufwand. Stattdessen wollen die Parteien einführen, dass die Eltern widersprechen, wenn sie etwas gegen eine Behandlung haben.

Viele Kita-Kinder mit massiver Karies bei Grundschulstart

Hintergrund ist unter anderem eine Studie der deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege. Demnach haben derzeit 11 von 25 Kindern am Ende ihrer Kita-Zeit massiv Karies – mehr als vier Zähne sind bei ihnen betroffen. Für Kita-Kinder ist die zahnärztliche Untersuchung kostenlos, er soll Berührungsängste abbauen und Folgeerkrankungen vorbeugen.

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 05.09.2025 | 10:00 Uhr